NÄHANLEITUNG JACKE “KORA”

NÄHANLEITUNG JACKE “KORA”

Die Jacke Kora erinnert in Form und Style an einen Kimono, egal ob kurz oder von dir zum Mantel verlängert, mit diesem Schnittmuster liegst du im Trend. Die weiten Ärmel, die breite Blende entlang der Ausschnittkanten und der Bindegürtel unterstreichen das legere Modell. Da die Jacke ohne Einlage und Futter ist, können sich auch Anfänger*innen daran wagen.

→ Zum Schnittmuster “Kora”

Länge in der hinteren Mitte 78 – 84 cm (Wir haben Kora für die Mantellänge um 35cm verlängert)

Kora wurde in dieser Anleitung aus einem weich fallenden Tencel genäht.

 

Benötigtes Material:

Wir empfehlen dir einen fließenden Stoff wie Viskose oder Seide.

Größen 34-42 Oberstoff 2,00 m 140 cm breit
Größen 44-50 Oberstoff 2,40 m 140 cm breit

Zuschnitt:

Schneide die Schnittteile aus deinem Oberstoff zu. Lege den Stoff mit der rechten Stoffseite nach oben. Lege die Webkanten parallel zur Mitte, damit du das Rückenteil im Bruch auflegen kannst. Die Schnittteile sollten alle mit der Schrift nach oben aufliegen. Richte den Fadenlauf-Pfeil stets bei allen Teilen in die gleiche Richtung aus und parallel zur Webkante des Stoffes. Übertrage alle Knipse aus dem Schnittmuster durch einen 3mm langen Einschnitt mit der Schere oder mit Kreide und markiere die Enden der Abnäher, beachte das ab größeren Größe 44 Brustabnäher zu verarbeiten sind. Knipse die Nahtzugabe im Stoffbruch, weil dies immer eine Mitte ist. Markierungen definieren Positionen von Abnäherendungen, Taschenpositionen, u.v.m. Übertrage diese entweder mit Kreide oder Stecknadeln.

Du benötigst aus Stoff:

  • 1x Rückenteil im Bruch
  • 2x Vorderteil gegengleich
  • 2x Kragen/ Blende gegengleich
  • 2x Ärmel gegengleich
  • 4x Taschenbeutel, je 2 x gegengleich
  • 2x Bindeband
  • 1x Gürtelschlaufe

außerdem mit Formband (bei sehr dünnen Stoffen):

  • 2x Vorderteil Eingriff Seitennahttasche (von Knips zu Knips)

Nähanleitung:

Für das Nähen dieser Jacke benötigst du eine Nähmaschine und eine Overlock-Nähmaschine, alternativ dazu den Zickzack-Stich deiner Nähmaschine zum Versäubern der Schnittkanten.

Die bunten Linien auf den Bildern zeigen dir zusätzlich zur Beschreibung, an welchen Stellen eine Naht zu nähen oder etwas zu kleben ist.
Achte beim Nähen auf die im Schnitt enthaltene Nahtzugabe. Nicht extra gekennzeichnete Nahtzugaben sind 1cm breit!
Viel Spaß beim Nähen!

Ab Größe 44: Wir beginnen mit dem Abnähen der Brustabnäher. Ein einfacher, gerader Abnäher wird, nach dem exakten Übertragen des Schnittmusters und die Markierung genau beachtend, auf der linken Seite des Stoffes, Knips auf Knips, von der breitesten Stelle zur Spitze hin schön auslaufend (damit der Abnäher nicht tütet) geschlossen und vernäht. Zeichne dir vorher eine Linie mit der Schneiderkreide ein, damit du nicht zu viel oder zu wenig abnähst und die Seitennaht schön gerade abschließt.
Damit du an der Spitze nicht verriegeln musst, kannst du den letzten Zentimeter mit ganz kleinem Stich nähen. Den Abnäherinhalt bügelst du nach oben.

Weiter geht es mit dem Vorbügeln der Säume. Sowohl der Saum des Rückenteils,… 

… als auch die Säume der Vorderteile musst du erst bei 1cm und anschließend bei 3cm doppelt ein- und umbügeln.

Auch die Ärmel bereitest du durch doppeltes Bügeln vor.

Komme ich nun zu der Bearbeitung der Seitennahttaschen. Den Eingriff habe ich mit einem Formband (siehe oben) zur Stabilisierung des Stoffes versehen. Lege einen Taschenbeutel, rechts auf rechts, auf ein Vorderteil. Orientiere dich entsprechend an den Knipsen im Schnitt.

Anschließend werden die Nahtzugaben flachgesteppt. Diese Methode erleichtert nicht nur das finale Ausbügeln sondern bewirkt auch, dass sich der Taschenbeutel automatisch nach innen legt und nicht hervorrollt. Nur der Taschenbeutel wird knapp Kante auf die Nahtzugaben gesteppt. Die Stepplinie ist dann nur von der linken Stoffinnenseite zu sehen, nicht aber von der rechten Seite.

Bügle dir die Seitennahttasche nach innen um.

Der Eingriff wird nun, von der rechten Stoffseite gesehen, steppfußbreit durchgesteppt und gesichert.

Hier siehst du eine Ansicht der Verarbeitung von der linken Stoffseite, also innen.

Abschließend legst du den gegengleichen Taschenbeutel, rechts auf rechts, auf den vorbereiteten Taschenbeutel und steppst beide zusammen. Orientiere dich an dem Knips im Schnitt. Die Nahtzugaben versäuberst du zusammen.

Nimm dir nun das Rückenteil zur Hand und lege die Vorderteile, rechts auf rechts, auf das Rückenteil. Die Schulternähte werden geschlossen, zusammen versäubert und anschließend nach hinten gebügelt.

Verfahre ebenso mit den Seitennähten, aber achte darauf, dass du aus Versehen nicht die Seitennahttaschen zunähst.

Den vorbereiteten Saum legst du nun in Position und steppst knapp Kante durch.

Komme nun zu den Ärmeln. Schließe diese, rechts auf rechts und versäubere die Nahtzugaben zusammen. Die Nahtzugabe wird nach hinten gebügelt.

Auch hier steppst du die vorbereiteten Säume der Ärmel knapp Kante durch.

Die Ärmel nähst du in die Armlöcher und versäuberst die Nahtzugaben zusammen. Achte auf die Knipse im Schnitt.

Die Taschenbeutelschablone dient dir zur Orientierung beim feststeppen der Taschenbeutel. Nutze die Schablone um den Beutel  festzunähen. 

Das Schnittteil Kragen ist eine Blende mit integriertem Kragen. Zuerst nähst du die hintere Mitte, rechts auf rechts, aufeinander und bügelst die Nahtzugaben auseinander. Anschließend büglest du den Umbruch von deinem Kragen ein und steppst danach die kurze Strecke, rechts auf rechts, aufeinander (siehe Foto gelbe Linie). Nach dem Wenden solltest du die Ecken mit einem Ecken-und Kantenformer ausformen und anschließend ausbügeln.

Die lange Schnittkante versiehst du mit einer steppfußbreiten Hilfsnaht, damit die beiden Stoffe später nicht verrutschen.

Jetzt kann auch die vorbereitete Blende rechts auf rechts an die Jacke genäht und zusammen versäubert werden. Die Nahtzugabe bügelst du zur Seitennaht.

Nach dem Bügeln steppst du diese Naht knapp Kante von rechts ab.

Hier siehst du eine Detailansicht von vorn.

Die Gürtelschlaufen werden rund aufgenäht: An dem Streifen für die Gürtelschlaufen versäuberst du eine der langen Seite. Danach bügelst du die unversäuberte Schnittkante links auf links um 1cm um und dann die versäuberte Kante um 1cm darüber schlagen. Bügle alles flach. Steppe zum Schluss an den langen Seiten je 0,2cm rundherum breit entlang.

Schneide die Strecke der Gürtelschlaufe auf die Hälfte auseinander und zwei Gürtelschlaufen entstehen. Die Gürtelschlaufen werden mit 0,5cm Nahtzugabe, links auf links, rund geschlossen. Bügle die Nahtzugaben auseinander.

Der Knips in der Seitennaht markiert den Sitz der Schlaufe. Die Gürtelschlaufe wird so aufgesteppt, das die vorherige Nahtzugabe von 0,5cm darunter verschwindet. Als Alternative zur genähten Gürtelöse kannst du, gerade bei feinen Stoffen, eine gehäkelte Öse anbringen.  in diesem Video zeigen wir dir wie es geht.

Zum Schluss kommt noch das Bindeband. Zuerst nähst du die hintere Mitte rechts auf rechts aufeinander und bügelst die Nahtzugaben auseinander. Anschließend legst du das Bindeband rechts auf rechts im Umbruch und steppst die lange Strecke aufeinander. Lasse eine Lücke zum Wenden nahe der hinteren Mitte. Auch die schrägen, kurzen Seiten bleiben noch offen, weil du dir jetzt…

… die Nahtzugaben auseinanderbügelst. Nimm dir dafür einen Stock oder Holzleiste zur Hilfe.

Nach dem Ausbügeln schließt du auch die schrägen, kurzen Seiten. Bei Rundungen und Ecken werden Nahtzugaben mit einer Schere gekürzt und eingeschnitten bzw. abgeschnitten. Die Ecken werden dadurch beim Wenden nicht zu dick und die Nahtzugaben lassen sich schön flach legen. Dabei ist besonders wichtig, dass die Naht nicht eingeschnitten wird. Deswegen empfehlen wir dir kurz vor der Spitze und von dort weg mit einer kleineren Stichlänge zu nähen. Das garantiert dir eine Ecke, welche nach dem Verschneiden nicht so schnell ausfranst.

Wende alles durch die Öffnung an der hinteren Mitte.

Nach dem Wenden solltest du die Ecken mit einem Ecken-und Kantenformer ausformen und anschließend ausbügeln. Abhängig von deinem Nähprojekt kannst du die Außenkanten absteppen, dies macht sie schön flach und sichert sie. Vergiss nicht die Öffnung im Bindeband abschließend knapp Kante zu schließen. Ziehe das Bindeband durch die Gürtelösen.

Fertig ist deine KORA!

Wenn du mal nicht weiter weißt, oder falls du Fragen hast, melde dich gern per Email unter info@schnittmuster-berlin.de. Wir antworten dir so schnell wie möglich. 

Hab ganz viel Freude mit deinem neuen Designerstück! 

Herzlichst deine Dagmar und Ellen.

 

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